Lech 6m x 2,5m 2017 venice on wood board, Schottenhof scottish highland cattle farm |
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Wir verschwendeten kaum Zeit für alberne Erklärungen und deshalb blieb viel Raum fürs Wesentliche, bei heiteren Tischgesprächen über Dinge die Männer Freude machen. Bevor ich oben auf dem Berg mit meiner Arbeit begann, legte Michi Manhart sein Grinsen ab, schaute aufs Dorf herab und sagte: „Und wenn nur einer von denen dort unten in Dorf jetzt nervt, dann dreh ich meine Beschneihungsanlage ab, dann dauerts zwei, drei Wochen und ich kann genau sagen, welche Hotels da unten pleite gehe" Könnte der liebe Gott von Lech für viereinhalb Stunden malen, Farben mit Champagne anrühren zwischen berauschten Skifahrern auf der Terrasse über einer weissen Bergspitze, dann wäre das Bild genau so geworden, wie das schöne Lech Bild, das ich malte.
Zuerst waren die Kühe da, danach die Skifahrer. der Schlüssel liegt in der Vergangenheit. Das kann man verstehen, oder man will nicht. Kunst ist dazu mal da, damit es die nächsten Generationen immer schön habe in der Wiege der Sicherheit. Entscheidungen werden zügig durchgesetzt und zurechtgewiesen, notfalls mit Wintersport und seinen Pistenraupen.
Das Bild hängt nun über seinem grossen Stall auf einer anderen Bergspitze und ist nur für die Kühe da, alleine. Unter dem Bild sind grüne, drehbare Bürsten, damit sich die Kühe ihre langen, schönen Haare immer schick machen können mit sanfter klassischer Musik. Eigentlich sind das Hochlandrinder global. Erkennt man an den langen Hörnern. Kein Dieb, der das Bild klauen will, kommt bei ihnen vorbei, der wird aufgespiesst, eiskalt. Die Hörner sind sehr lange, sodass mindestens drei Diebe gleichzeitig durchbohrt werden können. Über den Daumen gerechnet, haben wir eine Kapazität von derzeit 34 Rinder, also 68 Hörnern, heisst 194 Diebe gleichzeitig durchbohren. Alleine schon bei dieser Menge von Dieben, würden unsere Angestellten der Talstation der Skilifte Lech Argwohn schlagen, falls diese keine Tageskarten lösen und wenn sie doch lösen, dann hätten wir satt dazuverdient, bevor sie durchbohrt würden.
Gregor K. hat alles moderiert mit einem Mikrofon in der Hand. Mehrmals rutschte es von seiner Hand zu Boden, wegen der grossen Aufregung. Dann war das Mikrofon kaputt. Das gehörte auch zur Show. Es ist nie gut, wenn man Skifahrer, die verschiedene Sprachen sprechen, mit übertriebener Perfektion einschüchtert. Sie müssen sich wohlfühlen bei uns. Und wiederkommen. Wir dürfen ja nicht vergessen.
Uwe Jäntsch, 4 Stunden Lech, 18. Feb 2017